Darum geht es in diesem Artikel:

Perfektionismus und Unternehmertum, Leidenschaft wiederfinden, Burnout Prävention Unternehmer, unperfekte Erfolge, unternehmerischer Perfektionismus

Perfektionismus – der versteckte Leistungsdruck

Viele Unternehmer tragen einen Anspruch in sich, der auf den ersten Blick positiv wirkt: Sie streben nach höchster Qualität, wollen sich selbst und andere begeistern, und das auf einem beeindruckend hohen Level. Für Menschen mit einer ausgeprägten Leidenschaft und Verantwortungsgefühl erscheint es selbstverständlich, Dinge „perfekt“ zu machen. Das ist doch die Basis für langfristigen Erfolg, oder?

Leider kann sich dieser hohe Anspruch in Perfektionismus verwandeln – und damit in einen versteckten Leistungsdruck, der zu Stress, Erschöpfung und sogar zum Verlust der Freude an der eigenen Arbeit führt. Als Unternehmer möchtest du oft alles optimal gestalten: das Tagesgeschäft, die strategische Planung, den Kontakt zum Team und zur Kundschaft. Dieser Drang zur Perfektion kann jedoch zum Teufelskreis werden, in dem jede Entscheidung und jeder Prozess in Frage gestellt und verfeinert wird, bis du dich festgefahren fühlst.

In diesem Artikel gehen wir tiefer auf die Wurzeln des Perfektionismus ein und betrachten, welche Sorgen und Ängste ihn verstärken. Vor allem zeigen wir Wege, wie du durch den Mut zur „Unvollkommenheit“ die Freude und Leidenschaft für dein Unternehmen zurückgewinnen kannst.

Woher kommt Perfektionismus? Ein Blick auf die zugrunde liegenden Ängste und Sorgen

Perfektionismus ist oft ein Ausdruck tieferliegender Ängste, die viele Menschen – und insbesondere Unternehmer – in sich tragen. Wenn du nach Perfektion strebst, kannst du die Vorstellung eines Fehlers nur schwer ertragen, und das oft aus guten Gründen. Doch das Streben nach Perfektion verstärkt in vielen Fällen genau die Ängste und Unsicherheiten, die du eigentlich überwinden möchtest.

Häufige Ängste, die Perfektionismus antreiben

  1. Die Angst vor Fehlern und Kritik: Viele Unternehmer fürchten, dass Fehler ihr Ansehen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens beschädigen könnten. Die Konsequenz? Alles wird mehrfach überprüft, selbst kleine Details – in der Hoffnung, jede potenzielle Kritik im Keim zu ersticken. Doch diese Angst vor Fehlern bremst nicht nur den Fortschritt, sondern erschöpft auf Dauer deine Energie.
  2. Sorge um die eigene Kompetenz und das eigene Können: Perfektionismus kann auch aus Unsicherheit über die eigenen Fähigkeiten entstehen. Der Gedanke, dass du immer das Beste abliefern musst, wirkt dann wie ein inneres Mantra. Hinter dieser „Sicherheitssuche“ verbirgt sich die Überzeugung, dass nur durch makellose Leistung die eigene Kompetenz und der eigene Wert bewiesen werden können.
  3. Furcht vor Kontrollverlust: Wenn du als Unternehmer dein Unternehmen wie dein „Baby“ ansiehst, ist es nur natürlich, dass du das Gefühl hast, Kontrolle ausüben zu müssen. Perfektionismus verstärkt dieses Kontrollbedürfnis. Alles muss perfekt sein, damit sich keine Unsicherheit oder Schwäche zeigt. Das Problem: Diese Art der Kontrolle engt die Flexibilität und die Möglichkeiten zur Entfaltung ein.
  4. Angst, den Respekt des Teams zu verlieren: Unternehmer fühlen sich oft für das Wohl und die Sicherheit ihres Teams verantwortlich. Das kann zu einem zusätzlichen Druck führen, immer perfekte Entscheidungen zu treffen, um Vertrauen und Respekt aufrechtzuerhalten. Doch dieses Bedürfnis nach Anerkennung kann auch dazu führen, dass du dich selbst überforderst und auf lange Sicht das Vertrauen verlierst – und damit auch das Vertrauen des Teams.

Diese Ängste bleiben meist unausgesprochen und wirken im Verborgenen. Viele Unternehmer versuchen, diese Ängste durch Perfektionismus zu kontrollieren, in der Hoffnung, die äußere Kontrolle und Präzision würden die inneren Sorgen beruhigen. Das funktioniert kurzfristig – bis die Erschöpfung und der Stress den Spaß am Unternehmerdasein trüben.

Die Folgen des Perfektionismus: Wenn das Feuer langsam erlischt

In kleinen Dosen kann Perfektionismus dir helfen, ein hohes Niveau aufrechtzuerhalten. Doch langfristig ist es ein Teufelskreis: Je mehr du nach Perfektion strebst, desto mehr verlierst du den Bezug zur Realität und wirst anfällig für Erschöpfung und Burnout. Perfektionismus wird nicht zur Stärke, sondern zur Last.

1. Erschöpfung und Burnout:

Ständig auf höchstem Niveau zu arbeiten, bedeutet auch, sich nie eine Pause zu gönnen. Der Anspruch, ständig perfekt zu sein, kostet viel Kraft und Energie. Auf Dauer führt dies zu einer schleichenden Erschöpfung – und irgendwann auch dazu, dass das „Feuer“ für das eigene Unternehmen erlischt.

2. Entmutigung und Prokrastination:

Perfektionismus sorgt oft dafür, dass Projekte zu lange hinausgezögert werden. Die Angst, dass etwas nicht perfekt ist, führt dazu, dass Entscheidungen und Aktionen aufgeschoben werden, was letztlich die Entwicklung des Unternehmens verlangsamt.

3. Verhärtete Kontrolle und eingeschränkte Kreativität:

Perfektionismus führt häufig zu einem starren Kontrollbedürfnis, das deine Kreativität hemmt. Wenn alles „perfekt“ sein muss, bleibt kaum Raum für spontane Ideen oder innovative Lösungsansätze.

4. Negative Auswirkungen auf das Team:

Wenn du als Unternehmer einen hohen Perfektionsanspruch hast, setzt du diesen unbewusst auch bei deinem Team voraus. Das kann zu einem Klima des „Nie-genug-Seins“ führen, in dem sich das Team immer mehr unter Druck setzt und sich weniger traut, eigene Ideen einzubringen.

Die Lösung: Mut zur „Unvollkommenheit“ – und wie du dadurch deine Leidenschaft neu entfachst: Perfektionismus (langsam) loslassen

Den Perfektionismus loszulassen, ist nicht leicht, vor allem, wenn du als Unternehmer gewohnt bist, für alles verantwortlich zu sein. Doch wenn du bereit bist, „unperfekte“ Schritte zuzulassen, gewinnst du auf lange Sicht nicht nur mehr Energie und Fokus, sondern auch Freude und Kreativität zurück.

1. Fehler als Weg zum Fortschritt verstehen

Anstatt Fehler zu fürchten, ist es wichtig, sie als natürlichen Bestandteil des Wachstums zu sehen. Fehler gehören zur Entwicklung – sie sind keine persönlichen Angriffe, sondern Lernschritte. Unternehmen wie Google oder Amazon fördern gezielt eine Kultur der Fehlertoleranz, weil sie wissen, dass aus Fehlern oft die besten Ideen und Innovationen entstehen.

Praktischer Tipp: Definiere Misserfolge neu! Schreib dir auf, was du aus vergangenen Fehlern gelernt hast und wie du dadurch Fortschritte gemacht hast. So schaffst du dir eine neue Perspektive, die Fehler und „Unperfektes“ als natürlichen Wachstumsprozess sieht.

2. Den Fokus auf Fortschritt statt Perfektion legen

Ein starker Weg, den Perfektionismus zu überwinden, besteht darin, den Fokus auf Fortschritt und Entwicklung zu legen. Frage dich: Welche kleinen Schritte bringen mich heute näher an mein Ziel, selbst wenn sie nicht perfekt sind? Diese Denkweise fördert eine entspanntere Herangehensweise an deine Arbeit und hilft dir, Freude an den täglichen Fortschritten zu finden.

Praktischer Tipp: Setze dir „Good Enough“-Ziele. Diese Ziele dürfen weniger perfekt und dafür pragmatisch und realistisch sein – Hauptsache, sie treiben das Unternehmen weiter voran.

3. Delegieren lernen und Kontrolle abgeben

Perfektionismus bringt viele Unternehmer dazu, alle Aufgaben selbst erledigen zu wollen, aus Angst, dass andere sie nicht „perfekt“ machen könnten. Doch die Kraft des Delegierens ist nicht zu unterschätzen. Delegieren gibt dir den Raum, dich auf die wichtigen Entscheidungen und strategischen Aufgaben zu konzentrieren, während du deinem Team mehr Eigenverantwortung gibst.

Praktischer Tipp: Fange mit kleinen Aufgaben an, die du delegierst. Gib deinem Team klare Vorgaben, aber erlaube ihnen auch Spielraum für Eigeninitiative und Kreativität. Mit der Zeit wird dir das Loslassen leichter fallen.

4. Akzeptiere, dass „gut genug“ oft mehr als ausreichend ist

Der Anspruch, jede Kleinigkeit perfekt zu machen, ist meist eher ein persönlicher Drang als eine echte geschäftliche Notwendigkeit. Was zählt, ist, dass das Ergebnis stimmt und dass es das Unternehmen weiterbringt. „Gut genug“ bedeutet nicht, dass du dich mit Mittelmäßigkeit zufriedengibst, sondern dass du effizient und realistisch mit deiner Energie und deinen Ressourcen umgehst.

Praktischer Tipp: Wenn du eine Aufgabe abgeschlossen hast, frage dich: „Reicht das aus, um mein Ziel zu erreichen?“ Wenn die Antwort ja ist, widerstehe dem Drang, alles zu überarbeiten. Notiere deine Erfolge, auch wenn sie „nur“ gut genug sind – sie sind Meilensteine auf dem Weg zu deinem großen Ziel.

5. Zeit für kreative, „unproduktive“ Momente schaffen

Oft entsteht der größte Druck, wenn der Perfektionismus uns antreibt, jede Sekunde produktiv zu nutzen. Doch um deine Leidenschaft neu zu entfachen und kreative Energie zurückzugewinnen, ist es wichtig, Raum für sogenannte „unproduktive“ Momente zu schaffen. Wenn du deinem Geist erlaubst, abzuschweifen, ohne ein konkretes Ziel vor Augen zu haben, entstehen oft überraschende Ideen und Lösungen.

Praktischer Tipp: Plane regelmäßig „kreative Freiräume“ in deinem Alltag ein. Das können Spaziergänge, Meditationen oder kreative Hobbys sein, die nichts mit deiner Arbeit zu tun haben. Diese Zeiträume wirken wie ein mentaler Reset, der dir hilft, mit frischer Energie und Perspektive zurückzukommen.

Fazit: Erlaube dir, menschlich zu sein – und deine Leidenschaft wird zurückkehren

Perfektionismus kann dir kurzfristig das Gefühl von Kontrolle und Sicherheit geben, aber auf lange Sicht wird er dir Energie und Leidenschaft nehmen. Indem du dir selbst erlaubst, menschlich und damit „unperfekt“ zu sein, kehrt die Freude an deinem Unternehmerdasein zurück. Die Einsicht, dass auch unperfekte Ergebnisse wertvoll sind, öffnet die Tür zu mehr Leichtigkeit und Kreativität.

Deine nächsten Schritte:

• Erlaube dir, Fehler als Lernprozesse zu sehen und feiere auch die unperfekten Erfolge.

• Nutze Techniken wie die Eisenhower-Matrix oder bewusste „Fehlertage“, um deinen Perfektionismus zu relativieren und die Kontrolle Schritt für Schritt abzugeben.

• Schaffe Raum für kreative Pausen und umgib dich mit einem unterstützenden Netzwerk, das dir dabei hilft, die Perspektive zu bewahren.

Je mehr du den Perfektionismus loslässt, desto mehr Energie gewinnst du zurück – Energie, die dich an die ursprüngliche Leidenschaft für dein Unternehmen erinnert und dir die Kraft gibt, dein Unternehmer-Mojo neu zu entdecken.

Kennst du den Druck des Perfektionismus nur zu gut? Der Anspruch, alles perfekt zu machen, kann deine Energie und Begeisterung schwächen. In unserem Unternehmer-Mojo-Programm zeigen wir dir Wege, den Perfektionismus loszulassen und deine Arbeit mit mehr Leichtigkeit und Effizienz zu genießen.

Bist du bereit, deinen Perfektionismus zu überwinden und deine Leidenschaft neu zu entfachen? Melde dich für ein unverbindliches Gespräch, um herauszufinden, wie du dein Unternehmer-Mojo zurückgewinnen kannst.

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