1. Ein Telefonat, das ins Mark trifft

Neulich hatte ich ein Gespräch mit einem Bekannten, der auf einen meiner LinkedIn-Posts aufmerksam geworden war. Er sagte, dass er längst das Gefühl habe, sein Mojo verloren zu haben. Und er hörte es auch immer öfter im Freundeskreis: „Ich hab einfach keine Lust mehr. Alles kostet Kraft. Die Auftragslage ist mau. Es ist zum Verzweifeln.“

Seine Frage war so ehrlich wie entwaffnend:

„Klar – wir können vielleicht alte Glaubenssätze lösen, aber was, wenn die wahre Ursache einfach in der wirtschaftlichen Gesamtsituation liegt? Kannst du mir dann überhaupt helfen?“



2. Realität: Die Märkte bleiben rau – der innere Druck auch

Die Grundhaltung war nachvollziehbar: Wenn die äußeren Umstände mies sind, wozu dann Coaching?

Und trotzdem kennen viele die „schlechte Lage“ auch von früher – ohne sich so ausgelaugt zu fühlen wie jetzt. Warum also brennt uns diese Situation gerade so aus?

Wir sprachen darüber, dass die Märkte (Auftragsakquise, Kundenbudgets, allgemeiner Konkurrenzdruck) tatsächlich nicht von heute auf morgen besser werden. Das ist ein Fakt. Wenn man jeden Tag neue Kunden anschreiben muss und kaum Resonanz bekommt, ist das zehrend.

Aber die Art, wie man diesen Markt erlebt und wie viel innere Energie man noch hat, hängt stark von der eigenen Verfassung ab.



3. Der Unsichtbare Widersacher: Dein innerer Antreiber

Hier kommt der „unsichtbare Antreiber“ ins Spiel. Bei vielen Unternehmern ruft er laut:

„Du musst noch mehr machen, härter ran! Reiß dich zusammen – anderen geht’s doch auch nicht besser!“

Das führt schnell zu einem Dauer-Kampfmodus, der uns kiloweise Energie abzieht. Und wenn schon die äußere Situation belastend ist, sorgt dieser innere Tyrann für die endgültige Erschöpfung. Wer sich permanent gegen seine eigenen Zweifel oder gegen diesen gefühlten Druck stemmen muss, hat null Kraft mehr, kreativ zu sein oder neue Lösungen zu finden.



4. Raus aus der Selbstoptimierung?

Mein Bekannter sagte: „Ich mag diese Versprechen nicht. Da erzählt jeder, dass man nach dem Coaching plötzlich in Fülle, Leichtigkeit und Geld badet.“

Und ja, solche Wunderzusagen sind Unsinn. Niemand kann dir garantieren, dass du nächste Woche 30 neue Großaufträge an Land ziehst. Coaching ist keine Heilsarmee und kein Zauberstab, mit dem wir die gesamte Wirtschaft ändern.

Was jedoch realistisch ist: Deine innere Kapazität – also, wie du mit Stress, Rückschlägen, Ängsten, Selbstzweifeln umgehst – ist veränderbar. Lösst du alte Muster und blockierende Glaubenssätze, wirst du nicht sofort Chef einer boomenden Firma. Aber du kannst wieder klarer, wacher und weniger ängstlich agieren.



5. Zwei Seiten einer Medaille

1. Äußere Faktoren: Ja, die sind objektiv schwierig. Wenn der Markt eng ist, braucht es mehr Aufwand, um Aufträge zu finden.

2. Innere Faktoren: Wie wir auf diese Lage reagieren. Ob wir uns davon mental „fressen“ lassen oder trotzdem wir selbst bleiben – das ist ein Unterschied, den man deutlich spürt.

Schon kleine Veränderungen im Mindset, in der eigenen Energieverwaltung und den Emotionen können dafür sorgen, dass du besser verhandelst, Kundenkontakte freier angehst, kreativere Ideen hast und weniger blockiert in den Tag startest.



6. Keine Magie, aber mehr Handlungsspielraum

Manchmal brauchen wir nur einen anderen Blick auf unsere Möglichkeiten. Wenn du im Tunnel bist, siehst du oft nur „Konkurrenz, Unsicherheit, Druck“.

Befreit man sich von alten Programmen wie „Ich muss immer kämpfen“, „Ohne Druck passiert nichts“, dann entsteht Raum für Neues:

Gesündere Tagesstruktur: Schlaf & Regeneration verbessern sich, weniger Erschöpfung.

Mutigere Gespräche: Du traust dich, konditionsstarke Kunden anzusprechen oder nachzuverhandeln.

Kreativität: Vielleicht entwickelst du ein neues Produkt oder erschließt Zielgruppen, auf die du bisher keinen Blick hattest.

Daraus folgt nicht automatisch eine rosarote Umsatzkurve. Aber die Chancen steigen, weil du nicht mehr in innere Starre oder Resignation fällst.



7. Hilfreiche Antworten

1. Ja, die Lage bleibt schwierig – niemand kann dir das abnehmen.

2. Dennoch kannst du dein Stresslevel massiv reduzieren, indem du die „innere Bremse“ löst, alte Glaubenssätze hinterfragst und emotionale Blockaden klärst.

3. Weil du mehr mentale Energie hast, erkennst du neue Wege oder probierst Strategien, die dir bisher zu riskant schienen. Da kann tatsächlich ein Akquise-Schub passieren. Aber du versprichst dir selbst kein Wunder, sondern eine realistische, spürbare Erleichterung.



8. Fazit: Vielleicht ist es doch nicht nur der Markt

Ganz ehrlich: Es ist einfach, alles auf die Wirtschaft zu schieben. „Lage mies, nichts zu machen.“

Doch das ändert nichts an unserer inneren Erschöpfung, unserem verlorenen Mojo. Und genau da kann ein Coaching oder ein tiefer Prozess ansetzen. Nicht, um die Außenwelt instant zu ändern, sondern um dem alten Druck die Grundlage zu entziehen – und wieder Luft zum Atmen, Denken, Leben zu haben.

Mein Bekannter konnte das nachvollziehen. Er verstand, dass wir nicht den äußeren Markt wegzaubern, aber sein Erleben davon stark verändern können – und das macht oft den Unterschied zwischen Ausbrennen und Gestalten.



Dein nächster Schritt

• Frag dich: Was raubt dir wirklich Energie? Ist es tatsächlich „die Wirtschaft“ – oder doch die Art, wie du auf Druck reagierst?

• Wenn du merkst, du stehst dir selbst im Weg, ist es Zeit, nach innen zu schauen.

• Sprich mit jemandem, der dich mit echter Tiefe begleiten kann – nicht, um dir Wunder zu verkaufen, sondern um dich wieder mit deiner Kraft zu verbinden.

Denn der Markt mag bleiben, wie er ist – aber wie du damit umgehst, kann sich grundlegend ändern.



Darf’s ein ehrliches Gespräch sein, ohne falsche Versprechen?

Melde dich gerne, wenn du denkst, dass es Zeit ist, dein Mojo zurückzuholen. Im Außen ändert sich vielleicht nicht alles sofort, aber du kannst verhindern, dass es dich innerlich weiter auffrisst.